Bergbaualtlasten

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Heutige Ansicht des ehemaligen Tagebaus Niemtsch mit Sandstrand und Segelboot auf dem Wasser.
© Corinna Masuch/Landesamt für Umwelt

In den Braunkohlebergbaugebieten der Brandenburgischen Lausitz wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts intensiv Braunkohle industriell abgebaut, veredelt und zur Stromerzeugung genutzt. Der Abbau erfolgte überwiegend im offenen Tagebau und prägte damit weite Landschaften. Großräumig wurden durch den Bergbau Flächen in Anspruch genommen, aber nur teilweise wieder rekultiviert.

Die Folgen dieser intensiven Braunkohleförderung und –nutzung für Mensch und Umwelt waren zum Teil:

  • erhebliche Luftverschmutzungen durch Staub und Schwefeldioxid,
  • die großflächige Zerstörung von Landschaften,
  • schwerwiegende Eingriffe in den Wasserhaushalt in den Braunkohleregionen,
  • die Entstehung von Ablagerungen mit Reststoffen aus der Braunkohleveredelung und
  • die Ablagerung von Industrie- und Siedlungsabfällen in abgebaggerten Tagebauen.

Der Bund und die betroffenen neuen Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen realisieren mit der sogenannten „Braunkohlesanierung“ und auf der Grundlage des Verwaltungsabkommens „Altlastenfinanzierung“ seit 1992 das größte zusammenhängende Umweltsanierungsvorhaben in Deutschland. Projektträgerin bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen ist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) [Quelle 1]. Nach den Regeln des Bergrechts und regionalplanerischer Vorgaben sollten rund 100.000 Hektar Bergbaufläche in der Lausitz und in Mitteldeutschland saniert und einer Nachnutzung zugeführt werden. Das beinhaltete:

  • Sicherung, Sanierung und abschließende Gestaltung von Restlöchern in Tagebaubereichen
  • Sicherung gefährdeter Böschungen
  • Abriss von Betriebsstätten wie Brikettfabriken, Industriekraftwerke, Kesselhäuser, Kokereien, Schwelereien, ein Gaswerk
  • Sanierung der nach dem Abriss entstandenen Industriebrachen mit zum Teil großen Flächenausdehnungen
  • Erkundung, Bewertung und Sanierung von mehr als 1.230 erfassten altlastverdächtigen Flächen
  • Wiederherstellung eines sich weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushaltes durch den Wiederanstieg des Grundwassers und die Flutung von Tagebaurestseen [Quelle 2]

Im Rahmen der letzten und komplexesten Phase der Sanierung sind bereits zahlreiche größere Bergbaufolgeseen entstanden, wie  zum Beispiel ab 2007 der Großräschener See und seit 2019 der Cottbuser Ostsee in der Brandenburger Lausitz. Die Wasserfläche im entstehenden Lausitzer Seenland nimmt auf sächsischem und brandenburgischem Gebiet bisher eine Fläche von etwa 14.000 Hektar ein.

Quellen:

[1]  Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH:  https://www.lmbv.de/files/LMBV/Dokumente/Dokumente-Diverse/Monatsbericht%20Dez%202019%20des%20BMF%20Bergbausanierung%20LMBV.pdf

[2]   Bundesumweltministerium (BMU) v. 20.05.2009: „Informationen zur Sanierung der Altlasten des Braunkohlebergbaus in den neuen Ländern“

Heutige Ansicht des ehemaligen Tagebaus Niemtsch mit Sandstrand und Segelboot auf dem Wasser.
© Corinna Masuch/Landesamt für Umwelt

In den Braunkohlebergbaugebieten der Brandenburgischen Lausitz wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts intensiv Braunkohle industriell abgebaut, veredelt und zur Stromerzeugung genutzt. Der Abbau erfolgte überwiegend im offenen Tagebau und prägte damit weite Landschaften. Großräumig wurden durch den Bergbau Flächen in Anspruch genommen, aber nur teilweise wieder rekultiviert.

Die Folgen dieser intensiven Braunkohleförderung und –nutzung für Mensch und Umwelt waren zum Teil:

  • erhebliche Luftverschmutzungen durch Staub und Schwefeldioxid,
  • die großflächige Zerstörung von Landschaften,
  • schwerwiegende Eingriffe in den Wasserhaushalt in den Braunkohleregionen,
  • die Entstehung von Ablagerungen mit Reststoffen aus der Braunkohleveredelung und
  • die Ablagerung von Industrie- und Siedlungsabfällen in abgebaggerten Tagebauen.

Der Bund und die betroffenen neuen Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen realisieren mit der sogenannten „Braunkohlesanierung“ und auf der Grundlage des Verwaltungsabkommens „Altlastenfinanzierung“ seit 1992 das größte zusammenhängende Umweltsanierungsvorhaben in Deutschland. Projektträgerin bei der Planung und Durchführung der Maßnahmen ist die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) [Quelle 1]. Nach den Regeln des Bergrechts und regionalplanerischer Vorgaben sollten rund 100.000 Hektar Bergbaufläche in der Lausitz und in Mitteldeutschland saniert und einer Nachnutzung zugeführt werden. Das beinhaltete:

  • Sicherung, Sanierung und abschließende Gestaltung von Restlöchern in Tagebaubereichen
  • Sicherung gefährdeter Böschungen
  • Abriss von Betriebsstätten wie Brikettfabriken, Industriekraftwerke, Kesselhäuser, Kokereien, Schwelereien, ein Gaswerk
  • Sanierung der nach dem Abriss entstandenen Industriebrachen mit zum Teil großen Flächenausdehnungen
  • Erkundung, Bewertung und Sanierung von mehr als 1.230 erfassten altlastverdächtigen Flächen
  • Wiederherstellung eines sich weitgehend selbstregulierenden Wasserhaushaltes durch den Wiederanstieg des Grundwassers und die Flutung von Tagebaurestseen [Quelle 2]

Im Rahmen der letzten und komplexesten Phase der Sanierung sind bereits zahlreiche größere Bergbaufolgeseen entstanden, wie  zum Beispiel ab 2007 der Großräschener See und seit 2019 der Cottbuser Ostsee in der Brandenburger Lausitz. Die Wasserfläche im entstehenden Lausitzer Seenland nimmt auf sächsischem und brandenburgischem Gebiet bisher eine Fläche von etwa 14.000 Hektar ein.

Quellen:

[1]  Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH:  https://www.lmbv.de/files/LMBV/Dokumente/Dokumente-Diverse/Monatsbericht%20Dez%202019%20des%20BMF%20Bergbausanierung%20LMBV.pdf

[2]   Bundesumweltministerium (BMU) v. 20.05.2009: „Informationen zur Sanierung der Altlasten des Braunkohlebergbaus in den neuen Ländern“

Weiterführende Informationen

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