Gemeinsam für mehr Artenvielfalt in den Belziger Landschaftswiesen

- Erschienen am 27.08.2025 - Presemitteilung Presse LfU-NP

Im Naturschutzgebiet „Belziger Landschaftswiesen“ werden von Landwirten wieder mehr heimische Pflanzenarten angesiedelt. Unterstützt werden Sie dabei durch die Beratungsförderung vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz und vom Landesamt für Umwelt Brandenburg.

Mit der Unterstützung des Naturschutzfachberaters für Landwirtschaftsbetriebe Gregor Kablitz sowie der Staatlichen Vogelschutzwarte Baitz und der Naturparkverwaltung Hoher Fläming vom Landesamt für Umwelt Brandenburg siedelten Landwirte auf ausgewählten, artenarmen Grünlandstandorten im Naturschutzgebiet „Belziger Landschaftswiesen“ heimische Pflanzenarten an.

Der Grundstein für das sogenannte Mahdgutübertragungs-Projekt wurde bereits im Sommer 2023 gelegt. Seither können im Rahmen der Agrar-Förderung neue Programme, wie zum Beispiel die Öko-Regelungen, beantragt werden, die extra Leistungen für die Umwelt vergüten. Die Öko-Regelung 5 beispielsweise honoriert das Vorhandensein bestimmter Pflanzenarten im Grünland, wie etwa der Kuckucks-Lichtnelke oder dem Wiesenschaumkraut. Diese Pflanzen sind auf eine extensive Bewirtschaftung angewiesen. Artenreiche Wiesen sind die Grundlage für eine reiche Insekten- und Vogelwelt. Gerade Brutvögel brauchen zur Versorgung der Jungvögel Unmengen an Insekten.

2023 organisierte die Naturparkverwaltung eine praxisorientierte Schulung für Landwirte, die diese Öko-Regelung und die gefragten Kennarten im Grünland vorstellte. Die Schulung wurde vom Naturschutzfachberater Gregor Kablitz durchgeführt und stieß bei den Landwirten auf großes Interesse.

Im Rahmen der Beratungsförderung des Ministeriums ließen daraufhin einige Landwirte die Kennarten auf ihren landwirtschaftlichen Betriebsflächen von Gregor Kablitz kartieren. Der Naturschutzfachberater kam in einer Auswertungsveranstaltung im Herbst 2023 zu dem Ergebnis, dass viele Grünlandflächen in den Belziger Landschaftswiesen sehr grasdominiert sind und insgesamt nur wenige Pflanzenarten aufweisen, andere Wiesen dagegen ein enormes Artenspektrum beherbergen. Damit entstand gemeinschaftlich die Idee, artenarme Flächen mit dem Mahdgut von den artenreichen Flächen zu „impfen“.

2024 spendete der Landwirtschaftsbetrieb von Peter Kernchen Mahdgut von seinen artenreichen Flächen für den ersten Probelauf. Zwei Landwirtschaftsbetriebe in den Belziger Landschaftswiesen, darunter der Großtrappenhof von „Natur Konkret“ aus Lütte, bekamen dieses artenreiche Mahdgut für ihre Flächen zur Verfügung gestellt. Weitere Landwirte unterstützen das Vorhaben, indem sie Maschinen und Arbeitskräfte kostenlos für diesen Versuch zur Verfügung stellten. Schon nach sechs Monaten waren erste Keimlinge von neuen Pflanzen auf den artenarmen Flächen zu finden. Im Mai 2025 konnten bei einer Kontrolle auf einer vorher artenarmen Fläche des Landwirts Christoph Lüdicke aus Lütte weitere fünf bis sechs neue Arten festgestellt werden.  

Nun gilt es, die Arten auf den Flächen zu halten und weiter zu fördern, damit sie sich ausbreiten. Für die Saison 2025 haben sich weitere Landwirte angemeldet, die ihre artenarmen Flächen im Naturschutzgebiet aufwerten wollen.