Wasserversorgungsplanung - mengenmäßige Grundwasserbewirtschaftung

""
""
© Referat W15 / Landesamt für Umwelt

Der im März 2022 veröffentlichte Bericht „Wasserversorgungsplanung – Sachlicher Teilabschnitt mengenmäßige Grundwasserbewirtschaftung“ ist ein Grundlagendokument auf dem Weg zu einem umfassenden Wasserversorgungsplan. Er befasst sich mit der mengenmäßigen Grundwasserbewirtschaftung in Brandenburg. Da Grundwasser mit über 90 Prozent die Hauptquelle der Trinkwasserversorgung im Land Brandenburg ist, trägt seine nachhaltige Bewirtschaftung gleichzeitig zum Trinkwasserschutz und zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung bei.

Entwicklung der Grundwasserstände

In Auswertung der bisherigen Entwicklung der Grundwasserstände in Brandenburg zeigt sich, dass aufgrund von sich ändernden klimatischen Verhältnissen zunehmend fallende Grundwasserstände zu verzeichnen sind. Insgesamt jedoch sind Messstellen ohne oder mit geringerem Trend noch vorherrschend. Fallende Grundwasserstände finden sich überwiegend in den Hochflächenbereichen, zum Beispiel in der Prignitz oder im Fläming. Als Folge der fallenden Trends der Grundwasserstände wurden in den Trockenjahren 2018, 2019 und zum Teil verzögert 2020 an zahlreichen Grundwasserstandsmessstellen Niedrigstgrundwasserstandswerte erreicht.

Grundwasserbilanz

Neben der Entwicklung der Grundwasserstände dienen auch Ergebnisse der Bilanzierung auf der Basis von meteorologischen und hydrologischen Daten als Indikator für die mengenmäßigen Verhältnisse im Grundwasser. Die Bilanzierung (2020) wurde auf Grundlage der hydrodynamischen Verhältnisse von 2015 durchgeführt. Es wurden unterirdische Grundwassereinzugsgebiete ausgegrenzt. Aus diesen sind 73 Grundwasserbilanzgebiete unter Berücksichtigung der Gesamtwasserbilanz und des ökologischen Mindestabflusses für mittlere Verhältnisse abgeleitet worden. Neben dem natürlichen Grundwasserdargebot wird auch das verfügbare Grundwasserdargebot ermittelt, dass nach Berücksichtigung der bekannten Grundwasserentnahmen für die Nutzung zu Verfügung steht.

Für das Land Brandenburg stehen im Jahr etwa 3,7 Milliarden Kubikmeter als sich erneuerndes Grundwasserdargebot zur Verfügung. Betrachtet man daraus das verfügbare Grundwasser aus den Bilanzgebieten, ergibt sich schätzungsweise eine nutzbare Menge von rund 2 Milliarden Kubikmeter/Jahr. Die Nutzung 2017 lag etwa bei 690 Millionen Kubikmeter.

Grundwasserbilanz für das Klimaszenario

Zur Ermittlung der Auswirkungen der sich ändernden klimatischen Bedingungen auf das Grundwasserdargebot wurde eine Grundwasserbilanzierung für das Klimaszenario 2031 bis 2060 durchgeführt. Für die Projektionen wurde das Szenario RCP8.5 „ohne Klimaschutz“ verwendet. Für jedes der 73 Grundwasserbilanzgebiete ist das verfügbares Grundwasserdargebot ermittelt sowie ein separater Klimafaktor abgeleitet worden. Eine landesweit einheitliche Herangehensweise mit diesem Faktor wird derzeit geprüft.

Im Ergebnis dieser Betrachtungen kann von einer Minderung der Grundwasserneubildung um bis zu 25 Prozent ausgegangen werden, die insbesondere durch die Entwicklung der Grasreferenzverdunstung und des Niederschlags beeinflusst wird. Um diesem Szenario Rechnung zu tragen, werden die Grundzüge für die Entwicklung eines Klimawandelabschlags auf das verfügbare Grundwasserdargebot skizziert, der bei der Ausschöpfung dieses verfügbaren Grundwasserdargebots berücksichtigt werden muss.

Geplante Maßnahmen

Im Folge dieser fachlichen Betrachtungen zur mengenmäßigen Grundwasserbewirtschaftung ist eine Maßnahmentabelle für zukünftig anstehende Arbeiten erstellt worden. Diese Maßnahmenliste ist als ein „living document“ zu verstehen, welches sich den wandelnden Erfordernissen stellt und immer wieder anzupassen ist.

 

© Referat W15 / Landesamt für Umwelt

Der im März 2022 veröffentlichte Bericht „Wasserversorgungsplanung – Sachlicher Teilabschnitt mengenmäßige Grundwasserbewirtschaftung“ ist ein Grundlagendokument auf dem Weg zu einem umfassenden Wasserversorgungsplan. Er befasst sich mit der mengenmäßigen Grundwasserbewirtschaftung in Brandenburg. Da Grundwasser mit über 90 Prozent die Hauptquelle der Trinkwasserversorgung im Land Brandenburg ist, trägt seine nachhaltige Bewirtschaftung gleichzeitig zum Trinkwasserschutz und zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung bei.

Entwicklung der Grundwasserstände

In Auswertung der bisherigen Entwicklung der Grundwasserstände in Brandenburg zeigt sich, dass aufgrund von sich ändernden klimatischen Verhältnissen zunehmend fallende Grundwasserstände zu verzeichnen sind. Insgesamt jedoch sind Messstellen ohne oder mit geringerem Trend noch vorherrschend. Fallende Grundwasserstände finden sich überwiegend in den Hochflächenbereichen, zum Beispiel in der Prignitz oder im Fläming. Als Folge der fallenden Trends der Grundwasserstände wurden in den Trockenjahren 2018, 2019 und zum Teil verzögert 2020 an zahlreichen Grundwasserstandsmessstellen Niedrigstgrundwasserstandswerte erreicht.

Grundwasserbilanz

Neben der Entwicklung der Grundwasserstände dienen auch Ergebnisse der Bilanzierung auf der Basis von meteorologischen und hydrologischen Daten als Indikator für die mengenmäßigen Verhältnisse im Grundwasser. Die Bilanzierung (2020) wurde auf Grundlage der hydrodynamischen Verhältnisse von 2015 durchgeführt. Es wurden unterirdische Grundwassereinzugsgebiete ausgegrenzt. Aus diesen sind 73 Grundwasserbilanzgebiete unter Berücksichtigung der Gesamtwasserbilanz und des ökologischen Mindestabflusses für mittlere Verhältnisse abgeleitet worden. Neben dem natürlichen Grundwasserdargebot wird auch das verfügbare Grundwasserdargebot ermittelt, dass nach Berücksichtigung der bekannten Grundwasserentnahmen für die Nutzung zu Verfügung steht.

Für das Land Brandenburg stehen im Jahr etwa 3,7 Milliarden Kubikmeter als sich erneuerndes Grundwasserdargebot zur Verfügung. Betrachtet man daraus das verfügbare Grundwasser aus den Bilanzgebieten, ergibt sich schätzungsweise eine nutzbare Menge von rund 2 Milliarden Kubikmeter/Jahr. Die Nutzung 2017 lag etwa bei 690 Millionen Kubikmeter.

Grundwasserbilanz für das Klimaszenario

Zur Ermittlung der Auswirkungen der sich ändernden klimatischen Bedingungen auf das Grundwasserdargebot wurde eine Grundwasserbilanzierung für das Klimaszenario 2031 bis 2060 durchgeführt. Für die Projektionen wurde das Szenario RCP8.5 „ohne Klimaschutz“ verwendet. Für jedes der 73 Grundwasserbilanzgebiete ist das verfügbares Grundwasserdargebot ermittelt sowie ein separater Klimafaktor abgeleitet worden. Eine landesweit einheitliche Herangehensweise mit diesem Faktor wird derzeit geprüft.

Im Ergebnis dieser Betrachtungen kann von einer Minderung der Grundwasserneubildung um bis zu 25 Prozent ausgegangen werden, die insbesondere durch die Entwicklung der Grasreferenzverdunstung und des Niederschlags beeinflusst wird. Um diesem Szenario Rechnung zu tragen, werden die Grundzüge für die Entwicklung eines Klimawandelabschlags auf das verfügbare Grundwasserdargebot skizziert, der bei der Ausschöpfung dieses verfügbaren Grundwasserdargebots berücksichtigt werden muss.

Geplante Maßnahmen

Im Folge dieser fachlichen Betrachtungen zur mengenmäßigen Grundwasserbewirtschaftung ist eine Maßnahmentabelle für zukünftig anstehende Arbeiten erstellt worden. Diese Maßnahmenliste ist als ein „living document“ zu verstehen, welches sich den wandelnden Erfordernissen stellt und immer wieder anzupassen ist.

 

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen