Auswirkungen von Windenergieanlagen auf Vögel und Fledermäuse
Seit dem Beginn des Ausbaus der Windenergienutzung in den 1990er Jahren ist die brandenburgische Staatliche Vogelschutzwarte mit den damit zusammenhängenden Konflikten befasst und trägt durch ihre Arbeit zur objektiven Bewertung und Konfliktlösung bei. Seit dem Jahr 2002 werden in Buckow die verfügbaren Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) und zu den Kollisionsübersichten in Deutschland und Europa zusammengetragen. Wenige ältere Daten reichen bis zum Jahr 1989 zurück. Zudem gibt es eine 2012 begonnene Literaturübersicht zu den Einflüssen der Windenergienutzung auf Vögel, die alljährlich fortgeschrieben und online verfügbar gemacht wird. Die durch diese beiden Arbeitsschwerpunkte gewonnene Expertise ging schließlich in die Tierökologischen Abstandskriterien (TAK) Stand 2018 des Landes Brandenburg ein.
Seit dem Beginn des Ausbaus der Windenergienutzung in den 1990er Jahren ist die brandenburgische Staatliche Vogelschutzwarte mit den damit zusammenhängenden Konflikten befasst und trägt durch ihre Arbeit zur objektiven Bewertung und Konfliktlösung bei. Seit dem Jahr 2002 werden in Buckow die verfügbaren Daten zu Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen an Windenergieanlagen (WEA) und zu den Kollisionsübersichten in Deutschland und Europa zusammengetragen. Wenige ältere Daten reichen bis zum Jahr 1989 zurück. Zudem gibt es eine 2012 begonnene Literaturübersicht zu den Einflüssen der Windenergienutzung auf Vögel, die alljährlich fortgeschrieben und online verfügbar gemacht wird. Die durch diese beiden Arbeitsschwerpunkte gewonnene Expertise ging schließlich in die Tierökologischen Abstandskriterien (TAK) Stand 2018 des Landes Brandenburg ein.
Die über Brandenburg hinausreichenden Arbeiten erfolgen im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW). Die Brandenburger Vogelschutzwarte befasst sich mit dem Thema „Vogelschutz und Windenergie“ nicht allein. Das immer vielfältigere Aufgabengebiet wird auch durch andere Vogelschutzwarten beziehungsweise arbeitsteilig bearbeitet. Dazu gehören unter anderem:
- die bundesweiten Abstandsempfehlungen („Helgoländer Papier“),
- die Erarbeitung von Mindeststandards für Vogelerfassungen bei Windkraftplanungen
- die Entwicklung von Standards für Raumnutzungsuntersuchungen und deren Interpretation
- der gesamte Bereich technischer Konfliktminderungen (laser- oder radargestützte Erfassung und Abschaltung, Farbgebung bei Windenergieanlagen, akustische Vogel- und Fledermausabwehr).
In den zurückliegenden Jahren gab es eine Vielzahl von Projekten zu all diesen Themen, koordiniert und finanziert vor allem durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Viele dieser Projekte wurden durch die Länderarbeitsgemeinschaft Vogelschutzwarten (LAG VSW) fachlich begleitet. Auf die Verlustdaten greift auch der Mortalitäts-Gefährdungs-Index des BfN zu, ebenso weitere Bewertungsansätze. Weiterführende Projekte zu den Fledermausverlusten liefen im Institut für Zoo- und Wildtierforschung, an der Humboldt-Universität Berlin sowie im Umweltforschungszentrum Leipzig.
Kollisionsdaten und Kollisionsdatenbank
Ziel der Kollisionsdatenbank ist es, die vorhandenen, weit verstreuten Einzeldaten und Monitoringberichte über Anflugverluste an Windenergieanlage zusammenzutragen. Durch diese Aggregation sollen zusätzliche Erkenntnisse gewonnen und die Initiative für weitergehende Projekte geweckt werden. Die Datensammlung umfasst Vögel und Fledermäuse. Bei den Vögeln ist der Offshore-Bereich allerdings bisher nicht einbezogen.
In standardisierter Form werden möglichst umfassend Angaben zu den gefundenen Vögeln und Fledermäusen, zu den betreffenden Windenergieanlagen und zu den Fundumständen dokumentiert. Neben dem Meldebogen sind auch aussagefähige Belegfotos zur Verifizierung und weitergehenden Beurteilung erwünscht.
Die über Brandenburg hinausreichenden Arbeiten erfolgen im Rahmen der Arbeitsteilung innerhalb der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW). Die Brandenburger Vogelschutzwarte befasst sich mit dem Thema „Vogelschutz und Windenergie“ nicht allein. Das immer vielfältigere Aufgabengebiet wird auch durch andere Vogelschutzwarten beziehungsweise arbeitsteilig bearbeitet. Dazu gehören unter anderem:
- die bundesweiten Abstandsempfehlungen („Helgoländer Papier“),
- die Erarbeitung von Mindeststandards für Vogelerfassungen bei Windkraftplanungen
- die Entwicklung von Standards für Raumnutzungsuntersuchungen und deren Interpretation
- der gesamte Bereich technischer Konfliktminderungen (laser- oder radargestützte Erfassung und Abschaltung, Farbgebung bei Windenergieanlagen, akustische Vogel- und Fledermausabwehr).
In den zurückliegenden Jahren gab es eine Vielzahl von Projekten zu all diesen Themen, koordiniert und finanziert vor allem durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN). Viele dieser Projekte wurden durch die Länderarbeitsgemeinschaft Vogelschutzwarten (LAG VSW) fachlich begleitet. Auf die Verlustdaten greift auch der Mortalitäts-Gefährdungs-Index des BfN zu, ebenso weitere Bewertungsansätze. Weiterführende Projekte zu den Fledermausverlusten liefen im Institut für Zoo- und Wildtierforschung, an der Humboldt-Universität Berlin sowie im Umweltforschungszentrum Leipzig.
Kollisionsdaten und Kollisionsdatenbank
Ziel der Kollisionsdatenbank ist es, die vorhandenen, weit verstreuten Einzeldaten und Monitoringberichte über Anflugverluste an Windenergieanlage zusammenzutragen. Durch diese Aggregation sollen zusätzliche Erkenntnisse gewonnen und die Initiative für weitergehende Projekte geweckt werden. Die Datensammlung umfasst Vögel und Fledermäuse. Bei den Vögeln ist der Offshore-Bereich allerdings bisher nicht einbezogen.
In standardisierter Form werden möglichst umfassend Angaben zu den gefundenen Vögeln und Fledermäusen, zu den betreffenden Windenergieanlagen und zu den Fundumständen dokumentiert. Neben dem Meldebogen sind auch aussagefähige Belegfotos zur Verifizierung und weitergehenden Beurteilung erwünscht.
Die Intensität der Kontrollen, die Bereitschaft zur Meldung von Anflugopfern und die Detailliertheit der übermittelten Daten sind sehr unterschiedlich. Bei Auswertungen sind daher nicht durchgehend alle Parameter für jeden einzelnen Fund verfügbar. Je mehr Angaben ein Meldebogen enthält, desto wertvoller ist er für spätere Auswertungen.
Die meisten Windenergieanlagen in Deutschland sind bisher noch nie untersucht worden, einige zumindest stichprobenhaft. Dementsprechend kann die Datensammlung der Vogelschutzwarte nur einen Bruchteil der verunglückten Vögel und Fledermäuse, in Überarbeitung enthalten. Sie kann ein Bild der betroffenen Arten zeichnen und zahlreiche weitere Fragen beantworten, sie lässt jedoch keine Hochrechnungen der Gesamtverluste zu, bestenfalls vorsichtige Mindestwerte. Über Zufallsfunde und Stichprobenkontrollen hinaus gibt es allerdings eine Reihe flächenhafter und systematischer Erfassungen von Anflugopfern, die den Charakter eines Monitorings haben. Sofern sie auch begleitende Untersuchungen zu Sucheffizienz und Schwundraten von Kollisionsopfern enthalten, sind sie auch für weitergehende Untersuchungen und Hochrechnungen geeignet. Eine solche Analyse von Bellebaum et. al. (2013) ( Bellebaum und andere, 2013) liegt zum Beispiel für den Rotmilan vor. Zum Vergleich: Die Datenbank nahm am 17. September 2020 das 600. Rotmilanopfer für Deutschland auf. Die Analyse ergab aber bereits vor Jahren allein für Brandenburg jährliche Verluste von mehr als 300 Vögeln dieser Art. Auch für Fledermäuse lässt sich die etwaige Größenordnung jährlich verunfallender Tiere abschätzen, aber wie beim Rotmilan nicht allein auf der Basis der dargestellten Übersichten, sondern unter Einbeziehung weiterer Hintergrunddaten.
Trotz des heterogenen Inhaltes der Datenbank sind somit wissenschaftliche Auswertungen möglich. Dazu zählen Hochrechnungen, Analysen zur Betroffenheit einzelner Arten und Altersklassen, zur Phänologie der Verluste, zu den Auswirkungen einzelner Anlagentypen und Größenklassen, zu gebietsspezifischen Unterschieden, zu sonstigen Einflussfaktoren und so weiter. Daraus lassen sich Empfehlungen für die Planungspraxis ableiten. Wünschenswert ist, den Anteil von Funden aus systematischen, längerfristigen und möglichst auch ganzjährigen Untersuchungen zu erhöhen. Dies können zum Beispiel Studienarbeiten oder Forschungsvorhaben sein. Aber auch behördlich festgelegte systematische Begleituntersuchungen sind von Bedeutung, etwa bei unsicherer Eingriffsprognose für bisher unzureichend untersuchte Anlagentypen oder Standorte. Ebenso ist die Schließung räumlicher Lücken durch solche Untersuchungen mit Monitoringcharakter empfehlenswert, zum Beispiel entlang der Ostseeküste. So können die Datengrundlagen weiter verbessert werden.
Die Intensität der Kontrollen, die Bereitschaft zur Meldung von Anflugopfern und die Detailliertheit der übermittelten Daten sind sehr unterschiedlich. Bei Auswertungen sind daher nicht durchgehend alle Parameter für jeden einzelnen Fund verfügbar. Je mehr Angaben ein Meldebogen enthält, desto wertvoller ist er für spätere Auswertungen.
Die meisten Windenergieanlagen in Deutschland sind bisher noch nie untersucht worden, einige zumindest stichprobenhaft. Dementsprechend kann die Datensammlung der Vogelschutzwarte nur einen Bruchteil der verunglückten Vögel und Fledermäuse, in Überarbeitung enthalten. Sie kann ein Bild der betroffenen Arten zeichnen und zahlreiche weitere Fragen beantworten, sie lässt jedoch keine Hochrechnungen der Gesamtverluste zu, bestenfalls vorsichtige Mindestwerte. Über Zufallsfunde und Stichprobenkontrollen hinaus gibt es allerdings eine Reihe flächenhafter und systematischer Erfassungen von Anflugopfern, die den Charakter eines Monitorings haben. Sofern sie auch begleitende Untersuchungen zu Sucheffizienz und Schwundraten von Kollisionsopfern enthalten, sind sie auch für weitergehende Untersuchungen und Hochrechnungen geeignet. Eine solche Analyse von Bellebaum et. al. (2013) ( Bellebaum und andere, 2013) liegt zum Beispiel für den Rotmilan vor. Zum Vergleich: Die Datenbank nahm am 17. September 2020 das 600. Rotmilanopfer für Deutschland auf. Die Analyse ergab aber bereits vor Jahren allein für Brandenburg jährliche Verluste von mehr als 300 Vögeln dieser Art. Auch für Fledermäuse lässt sich die etwaige Größenordnung jährlich verunfallender Tiere abschätzen, aber wie beim Rotmilan nicht allein auf der Basis der dargestellten Übersichten, sondern unter Einbeziehung weiterer Hintergrunddaten.
Trotz des heterogenen Inhaltes der Datenbank sind somit wissenschaftliche Auswertungen möglich. Dazu zählen Hochrechnungen, Analysen zur Betroffenheit einzelner Arten und Altersklassen, zur Phänologie der Verluste, zu den Auswirkungen einzelner Anlagentypen und Größenklassen, zu gebietsspezifischen Unterschieden, zu sonstigen Einflussfaktoren und so weiter. Daraus lassen sich Empfehlungen für die Planungspraxis ableiten. Wünschenswert ist, den Anteil von Funden aus systematischen, längerfristigen und möglichst auch ganzjährigen Untersuchungen zu erhöhen. Dies können zum Beispiel Studienarbeiten oder Forschungsvorhaben sein. Aber auch behördlich festgelegte systematische Begleituntersuchungen sind von Bedeutung, etwa bei unsicherer Eingriffsprognose für bisher unzureichend untersuchte Anlagentypen oder Standorte. Ebenso ist die Schließung räumlicher Lücken durch solche Untersuchungen mit Monitoringcharakter empfehlenswert, zum Beispiel entlang der Ostseeküste. So können die Datengrundlagen weiter verbessert werden.