Fischadler (Pandion haliaetus)

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Ein Fischadler fliegt seinen Horst an.
© Peter Wernicke

Schutzstatus

  • Rote Liste Brandenburg: -
  • Rote Liste Deutschland: gefährdet
  • Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union: Anhang I
  • Nationale Verantwortlichkeit: sehr hohe Verantwortung

Artenschutz lebt auch von der internationalen Zusammenarbeit. Von 2004 bis 2013 unterstützte das Land Brandenburg ein 2003 gestartetes Wiederansiedlungsprojekt für den Fischadler in Spanien. Zwischen 2003 und 2012 wurden 191 Nestlinge aus Schottland, Finnland und Deutschland nach Andalusien verfrachtet, von denen letztlich 182 erfolgreich ausgewildert wurden. Davon stammten 144 aus dem Nordosten Deutschlands: 106 aus Brandenburg und 38 aus Mecklenburg-Vorpommern. In einer sorgfältigen Abwägung vor dem Einstieg des Landes Brandenburg in das Projekt wurde eingeschätzt, dass eine Gefährdung des Fischadlers durch die Entnahme von jährlich maximal zwölf Nestlingen auszuschließen ist. Übereinstimmend mit dieser Prognose lässt der Bestandstrend erkennen, dass sich die Zunahme in Brandenburg im Projektzeitraum und darüber hinaus fortgesetzt hat. Im letzten Auswilderungsjahr 2012 gab es bereits sieben Brutpaare in Andalusien, darunter ein „Tripel“ mit zwei Männchen und einem Weibchen, die alle aus Deutschland stammten. Die Zunahme auf 13 territoriale Paare im Jahr 2013 bestätigt die Prognosen der spanischen Projektbetreiber und rechtfertigt den Abschluss der Auswilderung mit dem Jahr 2012. Neun dieser Paare brüteten und brachten 15 flügge Jungvögel hervor. Ein Workshop im September 2013 in Tarifa (Spanien) würdigte offiziell die erfolgreiche Beendigung der Phase der Auswilderung von Jungvögeln und diente der Besprechung der erforderlichen nächsten Schritte zur Stabilisierung und Zunahme der Population.

2016 erreichte der Bestand in Andalusien bereits 23 Paare: 13 in der Provinz Cádiz und zehn in der Provinz Huelva (Morandini et al. 2019). Die iberische Gesamtpopulation, die auch durch Auswilderungen im Baskenland und in Portugal beeinflusst ist und Paare auf den Inseln einschließt, beziffern Siverio et al. (und andere) (2018) im Jahr 2018 auf 53 Paare: 48 in Spanien und fünf in Portugal.

Das Projekt in Andalusien kann damit im Rückblick als erfolgreich angesehen werden. Wichtig sind aber auch die Nebenergebnisse. Dazu zählen die Sicherung von Freileitungen gegen Stromschlag und Leitungsanflug in Südspanien sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Sympathiewerbung für Greifvögel unter Einbeziehung der Jagdverbände. Dies kommt auch durchziehenden Fischadlern und anderen Greifvögeln aus Mittel- und Nordeuropa zugute. Weitere „Gegenleistungen“ der spanischen Projektbetreiber sind einige Forschungsarbeiten, die auch an brandenburgischen Fischadlern durchgeführt wurden (Muriel et al. 2010, 2013).

 

Ein Fischadler fliegt seinen Horst an.
© Peter Wernicke

Schutzstatus

  • Rote Liste Brandenburg: -
  • Rote Liste Deutschland: gefährdet
  • Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union: Anhang I
  • Nationale Verantwortlichkeit: sehr hohe Verantwortung

Artenschutz lebt auch von der internationalen Zusammenarbeit. Von 2004 bis 2013 unterstützte das Land Brandenburg ein 2003 gestartetes Wiederansiedlungsprojekt für den Fischadler in Spanien. Zwischen 2003 und 2012 wurden 191 Nestlinge aus Schottland, Finnland und Deutschland nach Andalusien verfrachtet, von denen letztlich 182 erfolgreich ausgewildert wurden. Davon stammten 144 aus dem Nordosten Deutschlands: 106 aus Brandenburg und 38 aus Mecklenburg-Vorpommern. In einer sorgfältigen Abwägung vor dem Einstieg des Landes Brandenburg in das Projekt wurde eingeschätzt, dass eine Gefährdung des Fischadlers durch die Entnahme von jährlich maximal zwölf Nestlingen auszuschließen ist. Übereinstimmend mit dieser Prognose lässt der Bestandstrend erkennen, dass sich die Zunahme in Brandenburg im Projektzeitraum und darüber hinaus fortgesetzt hat. Im letzten Auswilderungsjahr 2012 gab es bereits sieben Brutpaare in Andalusien, darunter ein „Tripel“ mit zwei Männchen und einem Weibchen, die alle aus Deutschland stammten. Die Zunahme auf 13 territoriale Paare im Jahr 2013 bestätigt die Prognosen der spanischen Projektbetreiber und rechtfertigt den Abschluss der Auswilderung mit dem Jahr 2012. Neun dieser Paare brüteten und brachten 15 flügge Jungvögel hervor. Ein Workshop im September 2013 in Tarifa (Spanien) würdigte offiziell die erfolgreiche Beendigung der Phase der Auswilderung von Jungvögeln und diente der Besprechung der erforderlichen nächsten Schritte zur Stabilisierung und Zunahme der Population.

2016 erreichte der Bestand in Andalusien bereits 23 Paare: 13 in der Provinz Cádiz und zehn in der Provinz Huelva (Morandini et al. 2019). Die iberische Gesamtpopulation, die auch durch Auswilderungen im Baskenland und in Portugal beeinflusst ist und Paare auf den Inseln einschließt, beziffern Siverio et al. (und andere) (2018) im Jahr 2018 auf 53 Paare: 48 in Spanien und fünf in Portugal.

Das Projekt in Andalusien kann damit im Rückblick als erfolgreich angesehen werden. Wichtig sind aber auch die Nebenergebnisse. Dazu zählen die Sicherung von Freileitungen gegen Stromschlag und Leitungsanflug in Südspanien sowie intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Sympathiewerbung für Greifvögel unter Einbeziehung der Jagdverbände. Dies kommt auch durchziehenden Fischadlern und anderen Greifvögeln aus Mittel- und Nordeuropa zugute. Weitere „Gegenleistungen“ der spanischen Projektbetreiber sind einige Forschungsarbeiten, die auch an brandenburgischen Fischadlern durchgeführt wurden (Muriel et al. 2010, 2013).

 

Grafik der Bestandsentwicklung Fischadler 1992 bis 2018
Bestandsentwickling Fischadler 1992 bis 2018 © Landesamt für Umwelt
Grafik der Bestandsentwicklung Fischadler 1992 bis 2018
Bestandsentwickling Fischadler 1992 bis 2018 © Landesamt für Umwelt

Weiterführende Informationen

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