Langzeitbeobachtung und Monitoring

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Seit 2009 ist die „Beobachtung von Natur und Landschaft“ im Bundesnaturschutzgesetz (Paragraf 6) vorgeschrieben. Dieses Monitoring ist die Voraussetzung dafür, negative Trends rechtzeitig zu erkennen, Politik und Gesellschaft zu sensibilisieren und durch geeignete Maßnahmen zu reagieren.

Unter Vogelmonitoring versteht man die langfristige, regelmäßige und standardisierte Erfassung von Vogelbeständen sowie zusätzlichen Parametern, die der Bestandsentwicklung zugrunde liegen. Aus verschiedenen Gründen sind Vögel besser als andere Organismengruppen geeignet, den Zustand von Natur und Landschaft anzuzeigen. So basiert der “Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt“ der Bundesregierung ausschließlich auf Daten des Vogelmonitorings. Auch für die „Nationale Strategie zur biologischen Viel­falt“ und das Indikatorensystem für den Klimawandel sind die Vogeldaten essenziell. Zudem werden die Ergebnisse international aggregiert, zum Beispiel im sogenannten “Farmland Bird Indicator“ der Europäischen Union.

Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring

Im Januar 2008 trat die Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring (VVV) in Kraft, der alle Bundesländer beigetreten sind. Darin verpflichten sich die Vereinbarungspartner zur dauerhaften Unterstützung des vom Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) aufgebauten und koordinierten ehrenamtlichen Vogelmonitorings. Auf dieser Basis und mit Hilfe der damit verbundenen Finanzierung durch Bund und Länder ist seither erstmalig eine professionelle Koordination und Auswertung des Vogelmonitorings in Deutschland möglich. Dies ist eine konsequente Fortführung aller bisherigen Bemühungen und Ergebnisse des vom DDA durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (kurz F&E) „Vogelmonitoring“, das von 2003 bis 2006 lief. Die Koordinationsstelle für die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und DDA ist das Bundesamt für Naturschutz (BfN). In Brandenburg koordiniert die Staatliche Vogelschutzwarte das Vogelmonitoring, an dem mehr als 300 Personen beteiligt sind.

Der eingeführte „Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt“ der Bundesrepublik und die zu seiner Umsetzung geschaffenen Organisationsstrukturen haben Vogelschutz und Vogelmonitoring deutlich gestärkt. Die Bemühungen der über 5.000 Mitarbeitenden in Deutschland, die dem Vogelmonitoring alljährlich 200.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit widmen, werden dadurch immens aufgewertet.

Schwerpunkte und Ziele des Monitorings

  • standardisierte Erfassungsmethoden
  • Kontinuität bei Methoden und Bearbeitern
  • Fakten statt Vermutungen
  • Bündelung vorhandener Kräfte und Gewinnung zusätzlichen Engagements
  • Beurteilung von
    •  ökologischen Veränderungen in der Landschaft
    •  Wirksamkeit von Umweltschutzprogrammen und -maßnahmen,
    • Funktionstüchtigkeit von Schutzgebieten
  • Aufklärung von Zusammenhängen
  • frühzeitige Warnsignale bei negativen Entwicklungen
  • Basis für Artenschutz und Lebensraummanagement

Nachfolgend werden die Vogelmonitoringprogramme aufgelistet:

Seit 2009 ist die „Beobachtung von Natur und Landschaft“ im Bundesnaturschutzgesetz (Paragraf 6) vorgeschrieben. Dieses Monitoring ist die Voraussetzung dafür, negative Trends rechtzeitig zu erkennen, Politik und Gesellschaft zu sensibilisieren und durch geeignete Maßnahmen zu reagieren.

Unter Vogelmonitoring versteht man die langfristige, regelmäßige und standardisierte Erfassung von Vogelbeständen sowie zusätzlichen Parametern, die der Bestandsentwicklung zugrunde liegen. Aus verschiedenen Gründen sind Vögel besser als andere Organismengruppen geeignet, den Zustand von Natur und Landschaft anzuzeigen. So basiert der “Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt“ der Bundesregierung ausschließlich auf Daten des Vogelmonitorings. Auch für die „Nationale Strategie zur biologischen Viel­falt“ und das Indikatorensystem für den Klimawandel sind die Vogeldaten essenziell. Zudem werden die Ergebnisse international aggregiert, zum Beispiel im sogenannten “Farmland Bird Indicator“ der Europäischen Union.

Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring

Im Januar 2008 trat die Bund-Länder-Verwaltungsvereinbarung Vogelmonitoring (VVV) in Kraft, der alle Bundesländer beigetreten sind. Darin verpflichten sich die Vereinbarungspartner zur dauerhaften Unterstützung des vom Dachverband Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) aufgebauten und koordinierten ehrenamtlichen Vogelmonitorings. Auf dieser Basis und mit Hilfe der damit verbundenen Finanzierung durch Bund und Länder ist seither erstmalig eine professionelle Koordination und Auswertung des Vogelmonitorings in Deutschland möglich. Dies ist eine konsequente Fortführung aller bisherigen Bemühungen und Ergebnisse des vom DDA durchgeführten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens (kurz F&E) „Vogelmonitoring“, das von 2003 bis 2006 lief. Die Koordinationsstelle für die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und DDA ist das Bundesamt für Naturschutz (BfN). In Brandenburg koordiniert die Staatliche Vogelschutzwarte das Vogelmonitoring, an dem mehr als 300 Personen beteiligt sind.

Der eingeführte „Nachhaltigkeitsindikator für die Artenvielfalt“ der Bundesrepublik und die zu seiner Umsetzung geschaffenen Organisationsstrukturen haben Vogelschutz und Vogelmonitoring deutlich gestärkt. Die Bemühungen der über 5.000 Mitarbeitenden in Deutschland, die dem Vogelmonitoring alljährlich 200.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit widmen, werden dadurch immens aufgewertet.

Schwerpunkte und Ziele des Monitorings

  • standardisierte Erfassungsmethoden
  • Kontinuität bei Methoden und Bearbeitern
  • Fakten statt Vermutungen
  • Bündelung vorhandener Kräfte und Gewinnung zusätzlichen Engagements
  • Beurteilung von
    •  ökologischen Veränderungen in der Landschaft
    •  Wirksamkeit von Umweltschutzprogrammen und -maßnahmen,
    • Funktionstüchtigkeit von Schutzgebieten
  • Aufklärung von Zusammenhängen
  • frühzeitige Warnsignale bei negativen Entwicklungen
  • Basis für Artenschutz und Lebensraummanagement

Nachfolgend werden die Vogelmonitoringprogramme aufgelistet:

  • Monitoring seltener Brutvogelarten (MsB)

    • Erfassung von Brutbeständen und teils Reproduktion von über 30 Großvogel- und Koloniebrüterarten im gesamten land Brandenburg
    • Mitwirkung von circa 200 Mitarbeitenden

    Koordination: seit 1991 hat das Landesumweltamt (heute Landesamt für Umwelt) Koordination inne (zunächst durch Regionalreferate in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus und seit 2011 erfolgt die schrittweise Übertragung an die Staatliche Vogelschutzwarte)

    • Erfassung von Brutbeständen und teils Reproduktion von über 30 Großvogel- und Koloniebrüterarten im gesamten land Brandenburg
    • Mitwirkung von circa 200 Mitarbeitenden

    Koordination: seit 1991 hat das Landesumweltamt (heute Landesamt für Umwelt) Koordination inne (zunächst durch Regionalreferate in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus und seit 2011 erfolgt die schrittweise Übertragung an die Staatliche Vogelschutzwarte)

  • Monitoring häufiger Brutvogelarten (MhB)

    Ziel: Aussagen zu Bestandstrends der 100 häufigsten Arten, Bestandsabschätzungen, Trends von Leitartengruppen verschiedener Lebensräume

    Frühere Methoden:

    • Punkt-Stopp-Zählung: 32 bis 111 Punkt-Stopp-Routen pro Jahr, insgesamt 152 verschiedene Routen und 2010 Stopp als bundesweites Programm
    • in den drei brandenburgischen Biosphärenreservaten, im Nationalpark und dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken wird dies jenoch bewusst fortgeführt
    • Revierkartierung: 23 bis 60 Probeflächen pro Jahr, insgesamt 89 verschiedene Flächen, als bundesweites Programm nach 2006 eingestellt

    Neue Methode bundesweit seit 2005:

    • Linienkartierung: jährlich etwa 180 Linienkartierungen
    • insgesamt bisher 215 verschiedene Linienkartierungen
    • Mitwirkung von 115 Mitarbeitenden

    Koordination in Brandenburg: seit 1999 Staatliche Vogelschutzwarte

    Ziel: Aussagen zu Bestandstrends der 100 häufigsten Arten, Bestandsabschätzungen, Trends von Leitartengruppen verschiedener Lebensräume

    Frühere Methoden:

    • Punkt-Stopp-Zählung: 32 bis 111 Punkt-Stopp-Routen pro Jahr, insgesamt 152 verschiedene Routen und 2010 Stopp als bundesweites Programm
    • in den drei brandenburgischen Biosphärenreservaten, im Nationalpark und dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken wird dies jenoch bewusst fortgeführt
    • Revierkartierung: 23 bis 60 Probeflächen pro Jahr, insgesamt 89 verschiedene Flächen, als bundesweites Programm nach 2006 eingestellt

    Neue Methode bundesweit seit 2005:

    • Linienkartierung: jährlich etwa 180 Linienkartierungen
    • insgesamt bisher 215 verschiedene Linienkartierungen
    • Mitwirkung von 115 Mitarbeitenden

    Koordination in Brandenburg: seit 1999 Staatliche Vogelschutzwarte

  • Monitoring Greifvögel und Eulen (MGE)

    • Ermittlung von Brutbeständen und Reproduktion, teils mit Beringung von Jungvögeln
    • Untersuchung ausgewählter Greifvogel- und Eulenarten auf großen Probeflächen
    • in Brandenburg früher über 20 Probeflächen, inzwischen nur noch circa 8

    Koordination: Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.

    • Ermittlung von Brutbeständen und Reproduktion, teils mit Beringung von Jungvögeln
    • Untersuchung ausgewählter Greifvogel- und Eulenarten auf großen Probeflächen
    • in Brandenburg früher über 20 Probeflächen, inzwischen nur noch circa 8

    Koordination: Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.

  • Internationale Wasservogelzählung

    • circa 130 Zählgewässer in Brandenburg und Berlin
    • Zählung durch circa 200 Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Naturwacht
    • erfolgt jeweils in der Monatsmitte von September bis April (wichtigste Termine: November, Januar, März)
    • Erfassung von circa 45 Wasservogelarten

    Koordination Brandenburg: Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen e. V. (ABBO) (Deutschland: DDA; International: Wetlands International)

    • circa 130 Zählgewässer in Brandenburg und Berlin
    • Zählung durch circa 200 Ehrenamtliche und Mitarbeitende der Naturwacht
    • erfolgt jeweils in der Monatsmitte von September bis April (wichtigste Termine: November, Januar, März)
    • Erfassung von circa 45 Wasservogelarten

    Koordination Brandenburg: Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen e. V. (ABBO) (Deutschland: DDA; International: Wetlands International)

  • Zug- und Rastvogelmonitoring (Gänse / Kraniche)

    • Erfassung an den Schlafplätzen, zum Teil auch auf Äsungsflächen (Kraniche: 14-tägig im Herbst; Gänse: monatlich Herbst bis Frühjahr)
    • einige Arten werden nicht jährlich, sondern im mehrjährigen Turnus erfasst (Schwäne, Goldregenpfeifer, Kiebitz und Möwen)

    Koordination: DDA sowie Arbeitskreis Kranichschutz Deutschland

    • außerdem Rastvogelmonitoring in wenigen Großschutzgebieten sowie Beobachtungen von Ehrenamtlichen in bedeutenden Rast- und Durchzugsgebieten Brandenburgs
    • Erfassung an den Schlafplätzen, zum Teil auch auf Äsungsflächen (Kraniche: 14-tägig im Herbst; Gänse: monatlich Herbst bis Frühjahr)
    • einige Arten werden nicht jährlich, sondern im mehrjährigen Turnus erfasst (Schwäne, Goldregenpfeifer, Kiebitz und Möwen)

    Koordination: DDA sowie Arbeitskreis Kranichschutz Deutschland

    • außerdem Rastvogelmonitoring in wenigen Großschutzgebieten sowie Beobachtungen von Ehrenamtlichen in bedeutenden Rast- und Durchzugsgebieten Brandenburgs
  • Vogelberingung / -markierung

    • circa 80 Beringende (jährlich durchschnittlich circa 22.000 Neuberingungen und etwa 8.000 Kontrollfänge)
    • als Teil des Monitorings sind vor allem relevant
      • das bundesweite „Integrierte Monitoring von Singvogelbeständen“ (IMS)
      • das bundesweite „Integrierte Monitoring Rauchschwalbe“
      • das „Internationale Monitoring Greifvögel und Eulen“

    Koordination:

    • Singvogelprogramme: Beringungszentrale Hiddensee für Ostdeutschland, Staatliche Vogelschutzwarte für Brandenburg; Greifvögel und Eulen: Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.
    • circa 80 Beringende (jährlich durchschnittlich circa 22.000 Neuberingungen und etwa 8.000 Kontrollfänge)
    • als Teil des Monitorings sind vor allem relevant
      • das bundesweite „Integrierte Monitoring von Singvogelbeständen“ (IMS)
      • das bundesweite „Integrierte Monitoring Rauchschwalbe“
      • das „Internationale Monitoring Greifvögel und Eulen“

    Koordination:

    • Singvogelprogramme: Beringungszentrale Hiddensee für Ostdeutschland, Staatliche Vogelschutzwarte für Brandenburg; Greifvögel und Eulen: Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.