Standards für das Monitoring und SCALP-Kriterien

""
""

Es wird heute allgemein empfohlen [LINNELL et al. 2008] und ist vielerorts bereits Standard, Hinweise von Wolf, Luchs und Bär nach ihrer Überprüfbarkeit einzuteilen. Der Buchstabe C steht dabei für Category:

  • C1: Nachweise
  • C2: bestätigte Hinweise
  • C3: unbestätigte Hinweise

Diese Kriterien wurden im Rahmen von SCALP entwickelt. SCALP (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population [MOLINARI-JOBIN et al. 2003], [MOLINARI-JOBIN et al. 2012]) ist ein Zusammenschluss von Luchsexperten der Alpenländer zum Monitoring und Schutz des Luchses (https://www.kora.ch).

Die Beobachtungen sind Grundlage für die Abgrenzung von Territorien und Beobachtungsräumen.

Erläuterung der SCALP-Kriterien

Kategorie Benennung Erläuterung
C1 eindeutiger Nachweis Harte Fakten, die die Anwesenheit der entsprechenden Tierart eindeutig bestätigen (Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto, Telemetrieortung).
C2 bestätigter Hinweis Von erfahrener Person überprüfter Hinweis (zum Beispiel Spur oder Riss), bei dem ein Wolf, Luchs oder Bär als Verursacher bestätigt werden konnte. Die erfahrene Person kann den Hinweis selber im Feld oder anhand einer aussagekräftigen Dokumentation von einer dritten Person überprüfen und bestätigen.
C3 unbestätigter Hinweis Alle Hinweise, bei denen ein Wolf, Luchs oder Bär als Verursacher auf Grund der mangelnden Indizienlage von einer erfahrenen Person weder bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte. Dazu zählen alle Sichtbeobachtungen ohne Fotobeleg, auch von erfahrenen Personen; ferner alle Hinweise, die zu alt, unzureichend oder unvollständig dokumentiert sind, die zu wenige Informationen für ein klares Bild (zum Beispiel bei Spuren) aufweisen oder aus anderen Gründen für eine Bestätigung nicht ausreichen. Die Kategorie C3 kann in Unterkategorien, wie "wahrscheinlich" und "unwahrscheinlich" unterteilt werden.
Falsch Falschmeldung Hinweis, bei der die entsprechende Tierart ausgeschlossen werden kann.
k.B. keine Bewertung möglich Hinweise, zu denen auf Grund fehlender Mindestinformationen keine Einschätzung möglich ist. Zum Beispiel Sichtmeldungen von Rissen oder Spuren.

Die Ziffern 1, 2 und 3 nach dem C sagen nichts über die fachliche Qualifikation des Beobachters aus, sondern nur über die Überprüfbarkeit des Hinweises und die entsprechende Zuordnung in die jeweilige Kategorie.

Es wird heute allgemein empfohlen [LINNELL et al. 2008] und ist vielerorts bereits Standard, Hinweise von Wolf, Luchs und Bär nach ihrer Überprüfbarkeit einzuteilen. Der Buchstabe C steht dabei für Category:

  • C1: Nachweise
  • C2: bestätigte Hinweise
  • C3: unbestätigte Hinweise

Diese Kriterien wurden im Rahmen von SCALP entwickelt. SCALP (Status and Conservation of the Alpine Lynx Population [MOLINARI-JOBIN et al. 2003], [MOLINARI-JOBIN et al. 2012]) ist ein Zusammenschluss von Luchsexperten der Alpenländer zum Monitoring und Schutz des Luchses (https://www.kora.ch).

Die Beobachtungen sind Grundlage für die Abgrenzung von Territorien und Beobachtungsräumen.

Erläuterung der SCALP-Kriterien

Kategorie Benennung Erläuterung
C1 eindeutiger Nachweis Harte Fakten, die die Anwesenheit der entsprechenden Tierart eindeutig bestätigen (Lebendfang, Totfund, genetischer Nachweis, Foto, Telemetrieortung).
C2 bestätigter Hinweis Von erfahrener Person überprüfter Hinweis (zum Beispiel Spur oder Riss), bei dem ein Wolf, Luchs oder Bär als Verursacher bestätigt werden konnte. Die erfahrene Person kann den Hinweis selber im Feld oder anhand einer aussagekräftigen Dokumentation von einer dritten Person überprüfen und bestätigen.
C3 unbestätigter Hinweis Alle Hinweise, bei denen ein Wolf, Luchs oder Bär als Verursacher auf Grund der mangelnden Indizienlage von einer erfahrenen Person weder bestätigt noch ausgeschlossen werden konnte. Dazu zählen alle Sichtbeobachtungen ohne Fotobeleg, auch von erfahrenen Personen; ferner alle Hinweise, die zu alt, unzureichend oder unvollständig dokumentiert sind, die zu wenige Informationen für ein klares Bild (zum Beispiel bei Spuren) aufweisen oder aus anderen Gründen für eine Bestätigung nicht ausreichen. Die Kategorie C3 kann in Unterkategorien, wie "wahrscheinlich" und "unwahrscheinlich" unterteilt werden.
Falsch Falschmeldung Hinweis, bei der die entsprechende Tierart ausgeschlossen werden kann.
k.B. keine Bewertung möglich Hinweise, zu denen auf Grund fehlender Mindestinformationen keine Einschätzung möglich ist. Zum Beispiel Sichtmeldungen von Rissen oder Spuren.

Die Ziffern 1, 2 und 3 nach dem C sagen nichts über die fachliche Qualifikation des Beobachters aus, sondern nur über die Überprüfbarkeit des Hinweises und die entsprechende Zuordnung in die jeweilige Kategorie.

  • Ziele von SCALP und Vorbedingungen

    Ein Ziel von SCALP ist es, die länderübergreifende Vergleichbarkeit von Monitoringdaten zu gewährleisten. Diese standardisierten Kriterien wurden erstmalig für die Interpretation von Monitoringdaten zum Luchs entwickelt.

    Die SCALP-Kriterien zum Monitoring von Wolf, Luchs und Bär wurden an die lokale Situation in Deutschland angepasst und für Wolf und Bär auf zwei weitere Arten erweitert.

    Einige Vorbedingungen sind festzuhalten:

    • Für die Evaluierung der Felddaten ist mindestens eine erfahrene Person verfügbar.
    • Als erfahren gilt, wer ausgiebige Felderfahrung mit der in Frage kommenden Tierart hat.
    • Alle Beobachtungen sind auf ihre Echtheit und auf gezielte Täuschung zu überprüfen.

    Ein Ziel von SCALP ist es, die länderübergreifende Vergleichbarkeit von Monitoringdaten zu gewährleisten. Diese standardisierten Kriterien wurden erstmalig für die Interpretation von Monitoringdaten zum Luchs entwickelt.

    Die SCALP-Kriterien zum Monitoring von Wolf, Luchs und Bär wurden an die lokale Situation in Deutschland angepasst und für Wolf und Bär auf zwei weitere Arten erweitert.

    Einige Vorbedingungen sind festzuhalten:

    • Für die Evaluierung der Felddaten ist mindestens eine erfahrene Person verfügbar.
    • Als erfahren gilt, wer ausgiebige Felderfahrung mit der in Frage kommenden Tierart hat.
    • Alle Beobachtungen sind auf ihre Echtheit und auf gezielte Täuschung zu überprüfen.
  • Wie wird aus den Beobachtungen ein Territorium?

    Nach den Monitoringstandards muss für die Bestätigung eines Territoriums eine der folgenden Mindestvoraussetzungen erfüllt sein:

    Residenter Einzelwolf einzelner individuell erkennbarer Wolf, der mindestens 6 Monate in einem abgrenzbaren Gebiet lebt (Bestätigung überwiegend nur über Genetik möglich)
    Wolfspaar Wolfsrüde und Wolfsfähe, die gemeinsam ihr Territorium markieren, aber (noch) keinen Nachwuchs haben
    Wolfsrudel Gruppe von mehr als zwei Wölfen, die in einem Territorium leben; besteht meist aus dem Elternpaar und dessen Nachwuchs der letzten zwei Jahre (Welpen und Jährlinge)

    Lässt sich keines der genannten Kriterien sicher bestätigen, sind jedoch regelmäßig Wölfe nachweisbar, gilt der Status eines Territoriums als unklar.

    Nach den Monitoringstandards muss für die Bestätigung eines Territoriums eine der folgenden Mindestvoraussetzungen erfüllt sein:

    Residenter Einzelwolf einzelner individuell erkennbarer Wolf, der mindestens 6 Monate in einem abgrenzbaren Gebiet lebt (Bestätigung überwiegend nur über Genetik möglich)
    Wolfspaar Wolfsrüde und Wolfsfähe, die gemeinsam ihr Territorium markieren, aber (noch) keinen Nachwuchs haben
    Wolfsrudel Gruppe von mehr als zwei Wölfen, die in einem Territorium leben; besteht meist aus dem Elternpaar und dessen Nachwuchs der letzten zwei Jahre (Welpen und Jährlinge)

    Lässt sich keines der genannten Kriterien sicher bestätigen, sind jedoch regelmäßig Wölfe nachweisbar, gilt der Status eines Territoriums als unklar.

  • Was sind Beobachtungräume?

    In Brandenburg werden in den veröffentlichten Verbreitungskarten neben den gesicherten Wolfsterritorien auch Beobachtungsräume eingezeichnet. Darunter sind Gebiete zu verstehen, in denen sich Hinweise auf ein mögliches territoriales Vorkommen häufen. Auf diese Gebiete wird im Rahmen des Monitorings ein besonderes Augenmerk gelegt, um den möglichen Territorialstatus zu ermitteln.

    Sollte sich der Verdacht auf Territorialität nicht bestätigen, können Beobachtungsräume wieder gestrichen werden.

    In Brandenburg werden in den veröffentlichten Verbreitungskarten neben den gesicherten Wolfsterritorien auch Beobachtungsräume eingezeichnet. Darunter sind Gebiete zu verstehen, in denen sich Hinweise auf ein mögliches territoriales Vorkommen häufen. Auf diese Gebiete wird im Rahmen des Monitorings ein besonderes Augenmerk gelegt, um den möglichen Territorialstatus zu ermitteln.

    Sollte sich der Verdacht auf Territorialität nicht bestätigen, können Beobachtungsräume wieder gestrichen werden.

  • Wolfsnachweise, Karten und Übersichten

    Alle im laufenden Wolfsjahr vom 01. Mai bis zum 30. April des Folgejahres eingehenden Daten und Informationen zum Vorkommen von Wölfen werden dokumentiert, zusammengeführt und ausgewertet, um Wolfsterritorien (territoriale Einzeltiere, Paare, Rudel mit gegebenenfalls Nachwuchs) abzugrenzen.

    Alle im laufenden Wolfsjahr vom 01. Mai bis zum 30. April des Folgejahres eingehenden Daten und Informationen zum Vorkommen von Wölfen werden dokumentiert, zusammengeführt und ausgewertet, um Wolfsterritorien (territoriale Einzeltiere, Paare, Rudel mit gegebenenfalls Nachwuchs) abzugrenzen.

  • Literatur

    [LINNELL et al. 2008] Linnell, J, Odden, J., Swenson, J., Andersen, R., H. Brøseth. 2008. Monitoring of large car-nivores in Scandinavia: balancing science, practicality and the public. Paper presented atthe Monitoring Workshop in Munich 17.–19.06.2008.

    [MOLINARI-JOBIN et al. 2003] Molinari-Jobin, A., P.  Molinari, C.  Breitenmoser-Würsten, M. Wölfl, C.  Stanisa, M.  Fasel, P.Stahl, J.-M.  Vandel, L.  Rotelli, P.  Kaczensky, T.  Huber, M.  Adamic, I.  Koren, U.Breitenmoser.  2003.  The Pan-Alpine Conservation Strategy for the Lynx. Council ofEurope Publishing. Nature and Environment, No. 130.

    [MOLINARI-JOBIN et al. 2012] Molinari-Jobin, A., Kery, M., Marboutin, E., Molinari, P., Koren, I., Fuxjager, C., Breitenmoser-Würsten, C., Wölfl, S., Fasel, M., Kos, I., Wölfl, M., Breitenmoser, U., 2012. Monitoringin the presence of species misidentification: the case of the Eurasian lynx in the Alps.Anim. Conserv. 15, 266–273.

    [LINNELL et al. 2008] Linnell, J, Odden, J., Swenson, J., Andersen, R., H. Brøseth. 2008. Monitoring of large car-nivores in Scandinavia: balancing science, practicality and the public. Paper presented atthe Monitoring Workshop in Munich 17.–19.06.2008.

    [MOLINARI-JOBIN et al. 2003] Molinari-Jobin, A., P.  Molinari, C.  Breitenmoser-Würsten, M. Wölfl, C.  Stanisa, M.  Fasel, P.Stahl, J.-M.  Vandel, L.  Rotelli, P.  Kaczensky, T.  Huber, M.  Adamic, I.  Koren, U.Breitenmoser.  2003.  The Pan-Alpine Conservation Strategy for the Lynx. Council ofEurope Publishing. Nature and Environment, No. 130.

    [MOLINARI-JOBIN et al. 2012] Molinari-Jobin, A., Kery, M., Marboutin, E., Molinari, P., Koren, I., Fuxjager, C., Breitenmoser-Würsten, C., Wölfl, S., Fasel, M., Kos, I., Wölfl, M., Breitenmoser, U., 2012. Monitoringin the presence of species misidentification: the case of the Eurasian lynx in the Alps.Anim. Conserv. 15, 266–273.